vasa sacra Kreuzstift zu Chemnitz
AD 2000
Der Andachtsraum des Pflegeheims befindet sich im Baukörper an zentraler Stelle und artikuliert damit deutlich dessen Selbstverständnis. Die Raumwirkung wird von der über die gesamte Raumbreite ausladenden Glasfront dominiert. Für den Altarbereich ergibt sich eine Beleuchtungssituation mit stark silhouettenhaftem Charakter für die dort platzierten Objekte.
Ein traditionelles Stabkreuz würde an dieser Stelle optisch völlig untergehen. So kam ein Plattenkreuz zur Anwendung, dessen Kreuzgestalt, ganz immateriell, nur aus dem von hinten durchdringenden Licht gebildet wird. Dessen unteres, linkes Segment ist direkt einem repräsentativen Bereich der Glasgestaltung formal entnommen und wurde zum zentralen Gestaltungselement. Runde Formen sind der vorgefundenen Architektur fremd. So wurden auch hier Quader für die Volumenkörper verwendet.
Das zentrale, verbindende Ringelement des Kreuzes wiederholt sich bewusst als Funktionsteil auch in der abgeleiteten Hostiendose, den Leuchtern und den Kelchen. Bei letzteren kommt in der Praxis die Verwendung von Glas dem ausspendenden Pfarrer sehr zu Hilfe, kann er somit die optische Kontrolle voll und ganz behalten.
vasa sacra, Ensemble, Edelstahl, Kuppas Rasothermglas,
Plattenkreuz: 45 x 22,5 cm,
Leuchter: 18 x 9 cm,
Kanne: 1,5 Liter, h 30 cm, 8 x 8 cm,
Patene: 20 x 10 cm,
Kelche: Ø 12 cm. h 25 cm, Sockel 6x 6 cm,
Hostiendose: 20 x 10 cm
Kelch für St. Petri - Kirche zu Hannover-Döhren
AD 2015
Der Innenraum der Kirche ist geprägt von den großen Dachflächen, den deutlichen Stützen, welche die Flächen tragen und dem markanten Lichtband, welches den Raum umkränzt. Damit ist der Kelch eigentlich schon entworfen, besonders, wenn man den historisch vorangegangenen „Geschwister-Kelch“ betrachtet. Er hat ganz individuell und selbstbewusst einen ungewöhnlichen Nodus, der besonders durch seine vertikalen Streben auffällt.
So hat auch der Kelch aus unserer Zeit ein lichtes Zwischenteil und tragende Streben, welche die eingesetzten Flächen halten. Diese wiederum haben als Flächenornament geätzten Text: die Einsetzungsworte Jesu in Deutsch und Griechisch.
Kruzifix für die Friedhofskapelle zu Falkenstein / Vogtland
AD 1995
Ein leeres Kreuz als Zeichen der Auferstehung wird der Situation Trauernder, die gerade am Verlust leiden, nicht gerecht. Daher kommt kaum Trost.
Wie so oft spielte bei mir die Musik eine große Rolle.
Brahms, die "Vier ernsten Gesänge":
"Wer weiß, ob der Geist des Menschen aufwärts wird fahren- oder hinunter, unter die Erde?"
"Der Körper verfällt, der Geist aber strebt auf!"
Soweit so gut.
Allerdings lässt die Gestaltung Interpretationsspielräume, die ich bewusst nicht vermeiden mochte. Anregungen zu Diskussionen zeigen wunde Stellen auf und sie sind die einzige, wahre Möglichkeit zur Heilung: Assoziationen drängten sich auf zur Selbstverbrennung Pfarrer Rolf Günthers 1978 während eines Gottesdienstes in Falkenstein. Ein Geschehen, welches Jahrzehnte unverarbeitet blieb.
Der damalige Bischof forderte auf, öffentlich darüber zu reden, gebot aber gleichzeitig ein Schweigegelübde. Die StaSi schaltete sich ein und nutzte die Situation. Mit der Veröffentlichung des Entwurfes kam nun alles wieder hoch. Presseartikel folgten, ein Freundeskreis bildete sich, Gedenkveranstaltungen wurden organisiert, Fernsehberichte gesendet, der Historiker Dr. Edmund Käbisch schrieb eine wissenschaftliche Dokumentation.
Dann, zum 30. Todestag Pfarrer Günthers, bezog das Landeskirchenamt endlich öffentlich Stellung, Versöhnung konnte beginnen...
Kreuz, Stahl, geschwärzt, 70 x 140 cm
Korpus aus einem Stück Kupferblech getrieben,
50 x 100 cm,
Kupfernägel
vasa sacra der Kirchgemeinde zu Arnsfeld / Erzgebirge
AD 2010
Die Kirchgemeinde Arnsfeld ist ausgestattet mit einem Renaissancealtar der die typischen Säulen aufweist samt der quaderartigen Sockel und ihren geometrischen Einbuchtungen. Und Leuchter aus Glas hängen von der Decke, typisch für die Region nahe Böhmen mit deren berühmten Glaskunsthandwerk.
Dazu galt es passendes Kirchen/Altargerät zu schaffen, welches der Tradition gleichermaßen verpflichtet ist wie der Formensprache unserer Zeit. So entstanden Gefäße mit geometrischer Façon, die dem Altar ähneln, aber aus einem Materialmix von traditionellem Silber und zeitgenössischem Edelstahl bestehen. Traditionell waren die Kuppas der Kelche zumindest innen vergoldet. Auch diese Kelchkuppas enthalten Gold, allerdings in anderer Form, nämlich der Art, dass rotes Überfangglas verwendet wurde, welches nur mittels Gold seine Farbe erhält.
Sie wurden in Zusammenarbeit mit dem Glaskünstler Cornelius Reer gefertigt.
Altarkreuz - Abendmahlsweinkanne, Becher und Patene, Kirche zu Schönbrunn
AD 2016
Wenn der Ort schon "Schönbrunn" heißt, dann sollte die schönste Quelle am Altar der Kirche sein!
"Du bist die Quelle des Lebens!" (Psalm 36)
Ein Altarkreuz - gleichzeitig als Abendmahlsweinkanne zu nutzen, "überfließende Becher" (Psalm 23), dazu in formaler Einheit die Patene.
Die Idee ist leicht und schnell skizziert, die technische Umsetzung aber war eine große Herausforderung: Gerade Flächen sind als Papiermodell kein Problem, bei der Realisierung in Silber jedoch sehr wohl, verzieht sich doch alles durch die Wärmeausdehnung des Materials beim Löten.
Vier Wochen Training am Arbeitsmodell führten dann aber zum korrekten Ergebnis.
jeweils 925‘ Silber, teilvergoldet:
Altarkreuz-Weinkanne: Höhe 40 cm, lichte Weite 30 cm, Raumtiefe 8cm,
Becher: doppelwandig, Höhe 16,5 cm, Ø 9,5 cm
Patene: lichte Weite 20,5 cm, Höhe 2 cm
Ensemble vasa sacra, Stiftskirche zu Ebersdorf
AD 2018
Beauftragt AD 2008.
Worte vermögen es kaum wieder zu geben: Zehn lange Jahre intensives Ringen um den richtigen Entwurf!
Zwischenzeitlich sechs hart erarbeitete und formal sehr gute Entwurfsansätze verworfen, weil das Herz nicht das "OK" gab.
Eine besondere Kirche, mit kunst- und kulturhistorisch hohem Anspruch und besonders, weil man sich auch in der menschenleeren Kirche umgeben fühlt, angesprochen, berührt, aufgenommen. Große Künstler haben dort unheimlich Großes getan. Und dann soll ich etwas dazu stellen?
Der Unterbau der Patene z.B.: grobe Schollen, verformt, deformiert, Kampf, Tektonik, dunkel, gerissen wie ein ausgetrocknetes Flussbett, wie gerolltes, trockenes Laub und: Pflastersteine. Aus der Perspektive mag der gestürzte Christus auf dem Kreuzweg die Welt betrachtet haben: von ganz, ganz unten, das verschwitzte, blutige Gesicht im Dreck.
Und dann darauf, federleicht, wie ein herabgeschwebtes Blütenblatt, ein Wehen des Geistes: die Herabsenkung der Gnade Gottes.
Hostiendose und Patene, Weinkanne und Kelche: das Göttliche zunächst verborgen und dann geoffenbart.
Die Taufkanne wie Gestein. "Schlag an den Fels, eine Quelle bricht auf!"
(Rudolf Alexander Schröder / nach 2.Mose 17/6 und 4.Mose 20/11).
Taufkanne,
925‘ Silber, poliert und lackiert,
Außenteile hohlmontiert, geätzt und sulfidiert,
Höhe ca. 32 cm, 12,5 x 13 cm
Messkelch und Patene, St. Ulrich zu Hochaltingen
AD 2018
Ein Kelch für ein Exerzitienhaus.
Meditation.
Kontemplation.
"Heilung von innen" und "Missionierung" waren die Stichworte, die mir gegeben wurden und die zur Gestaltfindung rasch Anlass gaben. Die oberen Teile des Kelchfußes fungieren in ihrer Form als Nodus. Kein Nodus im herkömmlichen Sinne, aber ein Nodus in seiner Wirkung und Funktion!
Das Aufstreben im Kelchfuß - Gemeinde und Engelswelt im Lobpreis, das Heilige, die Herabsenkung der Gottesgnade, nur zart berührend.
Und wenn man den Kelchfuß als Universum in sich betrachtet, dann ist das "Hineinträufeln" des Göttlichen erst "die Spitze des Eisberges". Wenn die Grenze nach oben durchbrochen ist, "werden wir IHN schauen, wie er wirklich ist", IHN, das Ganze, jetzt noch verborgen, dann offenbar.
Das Menschliche regt sich nach oben, mit aller Kraft, immerhin, doch schafft es nur eine kurze Wegstrecke. ER ist es, der sich zu uns wendet, von oben und uns mit seiner Poesie berührt, fast.
Wer denkt da nicht an die Finger Adam/Gott im Deckenfresko Michelangelos?
Kelche und Patenen, Universitätskirche zu Heidelberg (Peterskirche)
AD 2018

Kelch: 925‘ Silber, teilvergoldet,
Fußteil aus einer flachen Abwicklung hohlmontiert
Höhe: 23 cm, Ø oben 12 cm, Ø unten 11,5 cm
Patene: 925‘ Silber, vergoldet
Ø 14,5 cm, Höhe 1,5 cm
"In der Peterskirche feiern wir das Abendmahl in großer und stetig wachsender Runde. Das macht es notwendig, die Anzahl unserer Kelche zu erhöhen. Da außerdem keine angemessenen Abendmahlsteller vorhanden sind hat das Kapitel der Universitätsgemeinde nach ausführlicher Diskussion und eingehender Katalogrecherche sakraler Geräte entschieden, einen Künstlerwettbewerb ins Leben zu rufen.
Der Entwurf von Mathias Heck aus Chemnitz wurde von der Jury und dem Kapitel einstimmig zum Sieger bestimmt. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass der Künstler es verstanden hat, traditionelle und moderne rechteckige Formen harmonisch zu verbinden, die dadurch auch mit der Form des Altars korrespondieren.
Die Risse der Tellerunterlage und der Kelche nehmen zudem ein wiederkehrendes Motiv aller Schreiter-Fenster auf und sind gleichzeitig deutungsoffen für zentrale theologische Motive des Abendmahls: der zerbrochene Leib, das vergossene Blut Jesu, aber auch die Mahlgemeinschaft in der zerrissenen Welt."
(gekürztes Zitat aus einer Erklärung
Prof. Dr. Helmut Schwier und
PD Dr. Hans-Georg Ulrich)
Kelch zu Joh. 15/5 | Kirche zu Frankenau
AD 2018
"Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben." (Johannes 15 / 5)
Das ist eine Frage nach unseren Wurzeln.
Weinstock und Reben- die Umsetzung in einem Kelch könnte durch eine Inschrift erfolgen oder, wie oft üblich: durch das Applizieren von einschlägigen Symbolen. Vielleicht könnte aber auch der ganze Kelch "Rebe" und "Weinstock" verkörpern.
Das Basisteil, also der Fuß, wird als Wurzel dargestellt. Die Form wurde aus einer gänzlich flachen Scheibe gebogen und montiert und bildet letztlich als Grundriss den Davidstern, ist doch der neue Bund die Erfüllung des alten.
Die Kuppa weist sechs rundliche Segmente auf, die somit die Weintrauben stilisiert darstellen. Die Verbindung zwischen dem Fußteil und Kelchkuppa ist eine Besonderheit. Sie besteht wahrgenommen nur aus Licht durch einen individuell geschliffenen Bergkristall.
Ensemble vasa sacra der Kirche zu Reinsdorf bei Waldheim
AD 2016
Das Kirchlein ist beeindruckend alt, weshalb es alte Weihekreuze waren, die mir Anlass zum Entwurf gaben.
Diese zweidimensionalen Weihekreuze in die dritte Dimension gebracht ergeben die zwei Patenen. Aufeinander gelegt bilden sie eine Kapsel, die Hostiendose.
Weiter gedacht und verformt ergeben die Weihekreuze die Fußteile der Kelche.
Indem alle Gefäße auf einen Sockel arrangiert werden wird aus den Einzelteilen eine feierlichen Inszenierung. Dieses Pult besteht aus schwarz-grünem Serpentin, übrigens jenes Gestein, für dessen Abbau der Ort bei Waldheim bekannt wurde.
925‘ Silber, teilvergoldet,
Hostiendose aus zwei Patenen, jeweils 20 cm x 20 cm x 6 cm,
925‘ Silber, teilvergoldet,
zwei Kelche Höhe: 23,5 cm, Ø oben 10 cm, unten ca. 12 x 12 cm,
ein Kelch Höhe: 21,5 cm, Ø oben 8,8 cm, unten ca. 10,5 x 10,5 cm,
Sockel: Zöblitzer Serpentin
50 cm x 18 cm, 35 cm hoch
Kelch anlässlich 500 Jahre Kirche St. Annen zu Annaberg / Erzgebirge
AD 2019

925‘ Silber, teilvergoldet, Bergkristall
Kuppa doppelwandig,
Fußteil aus acht flachen Abwicklungen hohlmontiert
Höhe: 23 cm, Ø oben 13 cm, Ø unten 15,5 cm
Abbildung: Bucheinband Deckelseite vorn: Anblick des Kelches von unten
Der Kelch soll einen Bogen spannen von vor 500 Jahren bis heute.
Ausgangspunkt der Überlegungen war der kelchförmige Taufstein in St. Annen des Meisters H.W., der auch die superlative Tulpenkanzel im Freiberger Dom schuf. Doch neben so etwas Genialem soll man nichts stellen. Wenn, dann gegenüber: ein Pendant! Dort das Wasser - hier das Feuer. "Der brennende Dornbusch". Erlebte Gotteserfahrung, unverhofft, nicht greifbar.
Der Entwurf ist darüber hinaus vielfältig interpretierbar. Wer darin die Dornenkrone sehen will, soll es tun. Wer darin sich an den Händen fassende, stilisierte Menschen sehen möchte, warum nicht? Wer darin einen Bezug erkennt zu den gotischen Formen in St. Annen oder vielleicht als Jugendlicher in positiver Weise zu "New Gothic" und zur "fiction artwork", bitte! Und das Fußteil hat auch etwas Florales: "Wurzel Jesse..."
Und ganz klar: Dreifaltigkeit.
Vielleicht assoziiert man beim Anblick auch die Vernetztheit und Komplexität unserer Tage.
Keiner muss, jeder darf.
Die Kuppa ist am Boden mit einem Bergkristall gefasst, der den Blick auf den Fuß freigibt und so eine wunderbare Verbindung zwischen Altem und Neuem Testament symbolisiert.
Erzgebirge, Bergbau.
Anna bringt Maria zur Welt, das Silber
und Maria bringt Jesus zur Welt, das Gold.
Lasst auch uns das Silber sein!
Versöhnungskirche zu Plauen im Vogtland
Das Debüt, AD 2000
Das Taufbecken hat einen auffällig breiten Rand. Dieser symbolisiert die Fläche der Erde.
In der Handbewegung des Wasserschöpfens wird vollzogen, auf was die Liturgie weist:
"Mit Christus begraben, mit Christus auferstanden."
"Siehe, eine neue Kreatur!"
Der Zusammenhang zwischen den Sakramenten Taufe und Abendmahl wird deutlich in der formalen Einheit der Gestaltung der einzelnen Komponenten. So ist die Patene vom Taufbecken abgeleitet und auch die Leuchter.
Die Kelche entsprechen in ihrer Form dem Gestus der Anbetung beim Lobpreis, der in dieser Gemeinde offenherzig praktiziert wird. Seele, Geist und Körper bilden eine Einheit und so sind auch die Kelche, als Mittler des Geistigen, gestaltet.
Gehalten werden diese Kelche auf dem Tablett mit versteckten Magneten, so dass der Transport sicher gelingt.
Taufbecken, 45 x 45 cm, 4 kg 935`Silber
Patene, 935‘ Silber, Theumaer Schiefer, 18 x 18 x 2,5 cm
8 Kelche, 935‘ Silber, Theumaer Schiefer, 9,5 cm Ø x h 14,5 cm
dazu 2 Tabletts, 3 Leuchter und o. Abb. Taufkanne und Kruzifix
Raum der Stille,
Sächsicher Landtag zu Dresden
AD 1999
Aus den technischen Zeichnungen wusste ich:
Ein Altbau von allzu nüchterner Schlichtheit, ein fensterloser Kellerraum mit starken, tragenden Säulen und erdrückenden 2,50 m Deckenhöhe.
Wenn ich da an die Gotik denke!
Ein paar Halogenlampen sollen‘s bringen...
Und dann noch der schulmeisterliche Einsatz von Blau im Frontbereich von Meister Kuka, oh weh... Wie solll da ein sakral anmutender Raum enstehen?
Und dann vor Ort: keine stickige Luft, eher angenehme Frische.
Die Bergpredigtsituation wird deutlich:
Menschen stehen am Hang, sehen auf, hinter IHM der blaue Himmel. Mir kommen Assoziationen von am Vortag erlebten Flugsimmulation. Jetzt geht‘s gleich ab! Unwillkürlich möchte ich mich festhalten...
Und plötzlich merke ich:
Es geht gar nicht um den sichtbaren, es geht um den imaginären Raum!
Der Altartisch steht nicht am Ende des Raumes, er steht in dessen Mitte oder besser gesagt:
an dessen Anfang!
Dieser Raum ermöglicht ein Erleben wie Dietrich Bonhoeffer es in seinem letzten theologischen Text im Dezember 1944 beschrieb:
„Wenn sich die Stille nun um uns breitet so lass uns hören jenen vollen Klang der Welt, die unsichtbar sich um uns weiter..!“
Ich schließe die Augen und das Bad im Licht wird nicht weniger. Ob es so etwas änliches war, was Mose am Berg Sinai spürte?
Trotz Auftrag: Nichts sollte den Blick verstellen!
Ein kühner Gedanke schien verwegen: Ein Kreuz, hauchdünn, ohne große Gestik, ohne Eitelkeit, sachlich, selbstverständlich, selbstbewusst. Völlige Klarheit, Evidenz, feinmatt geschliffenes Silber von unaufdringlicher Eleganz, Größe und Repräsentanz ohne Monumentalität.
1. Könige Kapitel 19 Verse 11-13:
"Das leise Säuseln des Windes, ... das Wehen des Geistes..."
Kreuz, 935‘ Silber, 7mm x 7 mm, 135 x 135 cm gesamt: h 2,10 m
Pflanzgefäß. 935‘Silber,
Leuchter, 935`Silber, 18,5 x 20 x h 40 cm, gasbetrieben
Kelche und Taufbecken
für St. Andreas zu Chemnitz
AD 2008 und AD 20011
Der Kirchenraum spricht für sich, mit seinen weißen Wänden und dem warmen Rot der Backsteinbögen. Passend dazu die Kelche, aus weißem Silber und dem warmen, oxidierten Kupfer im Wechsel.
Zu Gunsten der Langlebigkeit wurde ein aufwendiges Verfahren angewendet:
Die Kelchfußteile wurden aus einzelnen Silber-, bzw. Kupferdreiecken zu einem Trichter gelötet und anschließend in Form geschmiedet. In Anbetracht der langen Zeit, welche die Kelche in Benutzung sind, kann man sich am Anfang auch ein klein wenig Arbeit mehr machen!
Kelche für Saft und Wein, 925‘ Silber, Kupfer,
h 29 cm, Ø 12 oben, 14 unten, bzw. h 22, Ø 10 oben, 12 unten
Taufschale, Kupfer, versilbert, 74 cm Ø, innen Ø 35 cm
Abendmahlskelche für die Kirche zu Ellefeld im Vogtland
AD 1995
Der Kirchenbau beeindruckt- schon deshalb, weil er in der Inflationszeit errichtet wurde. So hat man aus Kostengründen an den Dächern des Eingangsbereiches nur grobe Steine aufgesetzt, die später einmal zu Figuren gemeißelt werden sollten (bis heute nicht). Aber man hat es angegangen! Was für eine Energie! Was für ein Zeugnis!
Auch das Altarbild von Prof. Otto Lange aus dem Jahr 1926 ist ein besonderes in seiner Ausdruckskraft, aber auch in Linienführung und Farbigkeit.
Zusammen gesehen mit der neoromanischen Architektur der Kirche war der Entwurf für die Kelche dann einfach naheliegend. Die fünf tief roten Granate symbolisieren die fünf Wunden Jesu, dazu komplementär das dunkle Blau der Fußplatten.
vasa sacra Marienkirche zu Marienberg/Erzg.
AD 2006
Seit jeher symbolisieren die Füße von Abendmahlskelchen die mit der Engelswelt im Lobpreis aufstrebende Gemeinde. Daher weisen sie auch meist im Grundriss sechs Buckel auf, für die sechs Tage, in denen die Welt geschaffen wurde. Hier aber wurde als Symbol die Erde mit ihren vier Himmelsrichtungen gewählt, die vier Enden, die vier Winde, also das Quadrat, zumal die Stadt einen ungewöhnlich konsequent quadratischen Stadtplan hat. Das Quadrat wurde aber zum Ringsegment verzogen. Somit wird deutlich: Jeder Kelch ist Teil des Ganzen!
Die Fußplatten der Kelche wurden aus Silbererz gefertigt, denn Marienberg wurde nur wegen des Silbererzbergbaues gegründet.
Dazu kommt Bergkristall für die Reinheit und Klarheit des Wortes Gottes und Mariens.
Darüber hinaus weist das Quadrat aber auch auf das himmlische Jerusalem hin und somit das Abendmahl in Vollendung.
Die Kuppas der Kelche sind doppelwandig um die Steinfassungen zu verbergen und haben unten eine Sichtöffnung, so dass der Nodus bei Befüllung mit Wein rot leuchtet. Deckel und Korpus der Hostiendose sind identisch und dienen auseinander genommen jeweils als Patenen.
12 Kelche (8 mit 20 cm h, 4 mit 23 cm h) angeordnet als Scheibenkreuz mit 55 cm Ø,
2 Kannen, für Wein, 2 L, 31,5 cm h und Saft, 1 L, 25 cm h
Hostiendose / zwei Patenen mit 26 cm Ø und Konsekriertendose
12 kg 925‘ Silber, 8 kg Silbererz, 1,8 kg Bergkristall